Krankheitsurlaub in Deutschland

Krankmeldung für Beschäftigte in Deutschland
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In Deutschland ist eine Krankmeldung, auch “Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung” (AU-Bescheinigung) genannt, notwendig, wenn ein Arbeitnehmer aufgrund von Krankheit nicht arbeiten kann. Hier sind die wichtigsten Punkte, die Sie beachten sollten:
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1. Pflicht zur Meldung beim Arbeitgeber
Wenn ein Arbeitnehmer krank wird, ist es die oberste Pflicht, den Arbeitgeber sofort über die Krankheit zu informieren.
• Wie? Per Telefon, E-Mail oder durch einen Bevollmächtigten.
• Wann? Vor Arbeitsbeginn oder so schnell wie möglich.
Beispiel:
• Ein Mitarbeiter, der um 9:00 Uhr beginnt, ruft um 8:00 Uhr an und informiert, dass er aufgrund einer starken Erkältung heute nicht kommen kann. -
2. Ärztliche Krankbescheinigung
Eine ärztliche Bescheinigung (AU) ist erforderlich, wenn die Krankheit länger als drei Kalendertage andauert.
• Späteste Vorlage: Am vierten Krankheitstag.
• Ausnahmen: Manche Arbeitgeber verlangen bereits ab dem ersten Krankheitstag eine Bescheinigung. Dies wird häufig im Arbeitsvertrag oder in der Betriebsvereinbarung geregelt.
Beispiel:
Ein Mitarbeiter meldet sich am Montag krank. Am Donnerstag muss er spätestens die Krankmeldung beim Arbeitgeber einreichen. -
3. Elektronische Krankmeldung (eAU)
Seit 2023 ist die Übermittlung der AU digitalisiert:
• Der Arzt übermittelt die Daten direkt an die Krankenkasse.
• Der Arbeitgeber kann die Daten bei der Krankenkasse abfragen.
• Wichtig: Der Arbeitnehmer muss den Arbeitgeber weiterhin selbst über die Krankheit informieren.
Beispiel:
• Ein Mitarbeiter meldet sich krank und geht am selben Tag zum Arzt. Der Arzt sendet die AU digital an die Krankenkasse. Der Arbeitnehmer teilt seinem Arbeitgeber mit, dass er bis Freitag krankgeschrieben ist. -
4. Dauer der Krankmeldung
Die Krankmeldung gilt nur für den Zeitraum, den der Arzt bescheinigt.
• Verlängerung: Bei anhaltender Krankheit muss eine Folgebescheinigung ausgestellt und rechtzeitig dem Arbeitgeber mitgeteilt werden.
Beispiel:
• Eine AU gilt vom 1. bis 7. Dezember. Am 6. Dezember merkt der Arbeitnehmer, dass er weiterhin krank ist, und holt eine Folgebescheinigung vom Arzt. -
5. Krankengeld
Wenn die Krankheit länger als sechs Wochen am Stück andauert:
• Die Lohnfortzahlung des Arbeitgebers endet.
• Die gesetzliche Krankenkasse zahlt Krankengeld (ca. 70 % des Bruttogehalts, maximal 90 % des Nettogehalts).
Beispiel:
• Ein Arbeitnehmer ist vom 1. Januar bis 15. Februar krank. Ab dem 12. Februar erhält er Krankengeld von der Krankenka
Häufig gestellte Fragen
Kann ich während meines Urlaubs krank werden?
Ja, wenn du während deines Urlaubs krank wirst und eine ärztliche Krankmeldung vorlegst, werden die Krankheitstage nicht als Urlaubstage angerechnet.
Was passiert, wenn ich länger als sechs Wochen krank bin?
Nach sechs Wochen endet die Lohnfortzahlung durch deinen Arbeitgeber. Danach zahlt die gesetzliche Krankenkasse Krankengeld in Höhe von etwa 70 % deines Bruttogehalts, maximal 90 % des Nettogehalts.
Was ist die elektronische Krankmeldung (eAU)?
Seit 2023 übermittelt der Arzt deine Krankmeldung direkt digital an die Krankenkasse. Dein Arbeitgeber kann die Daten von der Krankenkasse abrufen. Trotzdem musst du deinen Arbeitgeber selbst über die Krankheit informieren und die voraussichtliche Dauer angeben.
Muss ich meinen Arbeitgeber über die genaue Diagnose informieren?
Nein, du bist nicht verpflichtet, deinem Arbeitgeber die genaue Diagnose oder Details deiner Krankheit mitzuteilen. Dein Arzt vermerkt diese Informationen nicht auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, die an den Arbeitgeber geht.
Kann mein Arbeitgeber mich während einer Krankheit kündigen?
Ja, eine Kündigung ist grundsätzlich auch während einer Krankheit möglich, allerdings müssen die gesetzlichen oder vertraglichen Kündigungsfristen eingehalten werden. Eine Kündigung allein wegen der Krankheit ist nur unter sehr engen Voraussetzungen rechtens (z. B. bei dauerhafter Arbeitsunfähigkeit).