Wohnsitz an- und abmelden – Was muss ich wissen?

Wenn du in Deutschland wohnst oder umziehst, musst du dich offiziell anmelden (bei Einzug) oder ummelden (bei Umzug). Auch wenn du aus Deutschland wegziehst, musst du dich abmelden. Das ist gesetzlich vorgeschrieben – und für viele Dinge notwendig, z. B. wenn du:

• einen Personalausweis oder Aufenthaltstitel brauchst

• ein Konto eröffnen möchtest

• eine Wohnung mietest

• Kindergeld oder Sozialleistungen beantragst

Wer muss sich anmelden und wann?

• Alle Personen, die neu nach Deutschland kommen oder innerhalb Deutschlands umziehen

• Die Anmeldung muss innerhalb von 2 Wochen nach dem Einzug beim Einwohnermeldeamt (auch: Bürgeramt oder Bürgerbüro) erfolgen

• Bei Verspätung droht ein Bußgeld
  

•  In Großstädten kann es schwer sein, einen schnellen Termin zu bekommen. Es reicht aber, den Termin rechtzeitig zu buchen, auch wenn er erst später stattfindet.

Welche Unterlagen brauche ich zur Anmeldung?

1. Ausweis oder Pass

   • Deutsche: Personalausweis oder Reisepass

   • Ausländer*innen: Nationalpass und Aufenthaltstitel

2. Anmeldeformular

   • Online auf der Website des Bürgeramts oder direkt vor Ort erhältlich

   • Für mehr als 2 Personen ist ein zusätzliches Formular nötig

3. Wohnungsgeberbestätigung

   • Vomvon der Vermieterin auszufüllen

   • Belegt, dass du dort wirklich wohnst

   • Ein Mietvertrag allein reicht nicht!

4. Urkunden (falls nötig)

   • Z. B. Geburts- oder Heiratsurkunde – vor allem bei der ersten Anmeldung

5. Einverständniserklärung eines Elternteils (für unter 18-Jährige)

   • inkl. Kopie vom Ausweis des Elternteils
     Die Adresse deines zuständigen Amts findest du unter melderegister-auskunft.de

Was wird beim Amt gespeichert?

Das Amt speichert persönliche Daten wie:

• Name

• Geburtsdatum

• Adresse

• Familienstand

Wenn du möchtest, dass deine Daten nicht weitergegeben werden, kannst du eine Auskunftssperre beantragen – z. B. wenn du bedroht wirst oder gefährdet bist.

Was tun bei einem Umzug?

• Nach dem Umzug musst du dich in der neuen Stadt anmelden – innerhalb von 2 Wochen

• Du bekommst eine neue Meldebestätigung

• Deine alte Adresse wird automatisch abgemeldet

• Wenn du zwei Wohnungen hast, musst du sagen, welche dein Hauptwohnsitz ist (dort, wo du die meiste Zeit verbringst)

• Manche Städte verlangen für den Zweitwohnsitz eine Zweitwohnungssteuer

Was tun, wenn du aus Deutschland wegziehst?

Dann musst du dich bei deiner letzten Meldebehörde abmelden. Sonst können z. B. Krankenkassenbeiträge oder Rundfunkgebühren weiterlaufen.

Denk daran: Auch bei deiner Krankenkasse, bei Ämtern und Verträgen (Handy, Strom usw.) musst du dich selbst abmelden – das Amt informiert diese Stellen nicht automatisch!

Was ist die elektronische Wohnsitzanmeldung?

In einigen Bundesländern (z. B. Bayern, NRW, Baden-Württemberg) kannst du dich online anmelden, wenn dein Ausweis die Online-Funktion aktiviert hat.

• Nicht überall verfügbar – vorher beim Bürgeramt nachfragen

• Bei der ersten Anmeldung in Deutschland ist der Gang zum Amt immer notwendig

Was macht das Einwohnermeldeamt noch?

Neben der Anmeldung kümmert sich das Bürgeramt z. B. um:

• Ausweise (Personalausweis, Kinderreisepass)

• Ummeldungen

• Melderegisterauskünfte (z. B. zur Adresssuche bei verlorenen Kontakten)